2022

Château Beau-Séjour Bécot

Saint-Emilion AOP, Grand Cru Classé B

Ich wurde von Julien Barthe, dem Generaldirektor des Château Beau-Séjour Bécot, begrüßt. Seit einigen Jahren ist dieses 22 Hektar große Weingut wieder aus der Asche auferstanden. Seit 2015 erkennt die Branche die geleistete Arbeit und die Qualitätssteigerung an. Für mich hat Château Beau‑Séjour Bécot mit dem Jahrgang 2022 ein Niveau erreicht, das bislang noch nie erreicht wurde! Auf dem schönsten Teil des Kalksteinplateaus von Saint-Émilion gelegen, genau zwischen Clos Fourtet und Château Canon, profitiert dieser Cru vom besten Terroir, um einen großen Wein zu machen. Zusammen mit seiner Frau Juliette Bécot arbeiteten sie an der Flurbereinigung des Weinbergs. Wie bei Château Canon ist es wichtig, den Anteil an Cabernet Franc zu erhöhen. Vor 30 Jahren spielte der Merlot eine herausragende Rolle. Man war auf der Suche nach reicheren und konzentrierteren Weinen. Im Jahr 2017 bestand der Rebsortenbestand auf Beau-Séjour Bécot, zu 87 % aus Merlot und zu 7 % aus Cabernet Franc. Bis 2022 sank der Merlot-Anteil auf 76 %, der Cabernet Franc auf 22 % und der Cabernet Sauvignon auf 2 %. Die beiden Cabernet-Rebsorten, bringen Zartheit, Tiefe und Komplexität mit sich. Seit einigen Jahren arbeitet Julien Barthe mit Thomas Duclos zusammen, einem beratenden Önologen in Bordeaux und Berater auf Château Canon. Dieser ist in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt, aber er ist ein Mann, der eine bedeutungsvolle Rolle in der Welt des Bordeaux-Weins spielt. Er setzt sich für Ausgewogenheit, Eleganz und Präzision in den Weinen ein und möchte, dass die Weine nicht zu sehr vom Holz geprägt sind. Julien Barthe erklärt uns, dass es wenig geregnet hat, aber dass der Regen zur richtigen Zeit kam. Die Regenfälle im Mai, Juli und September waren lebensrettend und ermöglichten es den Reben, die Trauben perfekt ausreifen zu lassen. Die Produktion ist eher gering, da sie momentan nur zwei Drittel der Anbaufläche im Ertrag haben. Der Ertrag von 33 hl pro Hektar ist eher niedrig, aber nicht katastrophal. Man findet Aromen von schwarzer Kirsche, Zitrusnoten und eine blumige Seite mit Hagebutte. Für ihn hat der Cabernet Franc dem Wein eine neue Dimension verliehen. Julien sagt uns: »Unser Wein hat eine Komplexität und Dichte erreicht, die auf diesem Weingut noch nie zuvor erreicht wurde.« Und das stimmt. Die Frucht ist fantastisch und der Wein zeigt enorme Tiefe, mit einer salzigen Seite, die am Gaumen wie ein Geschmacksverstärker wirkt. Der Wein ist von Anfang bis Ende straff, intensiv, verführerisch schmeichelnd mit sanften Tanninen und einer fantastischen Länge. Nach den Vorgaben von Thomas Duclos verwendet er nur 55 % neue Fässer und Stockinger-Fässer mit leichter Toastung. Die Extraktion muss schonend sein, um die Reinheit der Frucht zu unterstützen.Pierre Enjalbert (Tesdorpf)

With the 2022 Beau-Séjour Bécot, this estate has taken another step up the ranks in Saint-Émilion, producing a wine of breathtaking perfume and harmony that will be worth a special effort to seek out. Wafting from the glass with aromas of wild berries, violets, lilac, raw cocoa and forest floor, it's medium to full-bodied, seamless and complete, with an ample and enveloping core of weightless fruit, beautifully powdery tannins and a long, saline, resonant finish. Recently planted massale selection Cabernet Franc is now producing meaningful yields at this address, so this cépage now represents 22% of the blend, complemented by 2% Cabernet Sauvignon and the balance Merlot. The team harvested only in the mornings, picking Merlot from 5-18 September and Cabernet from 13-23 September, sub-block by sub-block. William Kelley 96-98 (robertparker.com)